als alle anderen schlafen
bist du aufgewacht
meilenweit entfernt
hast du dich auf den Weg gemacht
um mich zu wecken aus dem Dämmerschlaf
kein Mond am Himmel, keine Sterne
in den namenlosen Nächten
nur das Mottenlicht der zuckenden Laterne
durch teilnahmslose Fenster drängt
kein Ton durch Fingerspitzen oszilliert
kein Wort,
kein Funke, der das leere Blatt zum Lodern bringt
Mit Kleisterpinseln malte ich ein Palimpsest der Hoffnung
auf rissige Tapetenwände
im Schädel drehten Linien wirre Kreise
und tauchten ab ins Nichts
zu heiß Gekochtes schimmelte im Schrank,
zwischen modrigen Steinen und Straßen
wo Blinde böse Blicke tauschen
logiert die Gier, ohne Wir.
In tauben Ohren monotones Moll
abgeschmackte Nahrung ohne Salz
kein Sehnen in den Adern
ohne Wir
nur grundloses Wollen,
ent weder noch oder
bis du kamst
um Mitternacht
bin ich aufgewacht
mit singenden Händen in 12-Tönen
stolzieren Lettern
schwarz auf weiß auf wartendem Papier
die Tintenfische wandern wohl gewollt an Land
– sowohl als auch – am Strand
Milliarden helle Tupfen hinterm Kugelmond
als alle anderen schlafen.
wunderbare Worte – die mein Innerstes zum Beben bringen.