Archiv der Kategorie: Poems
Wie gesagt …
An jeder Ecke
erwartungsvoll
geöffnete Laden
mit glasigen Augen
im Raum
aus denen
– eh klar –
kein frischer Wind
nur heiße Luft entweicht
[ ………………………… ]
schlecht gemixt,
und ohne Atmosphäre,
(Feinstaub aus Flaschen)
aber geruchsneutral und so nett im Richtwert!
kommt kommt, für jede Lunge was dabei!
Nur die Nackte,
ringend,
allein,
öffnet
unbemerkt
– die Tür.
Misanthropen-ABC
misanthropen-abc
(to whom it may concern)
angepasst, altklug, arrogant, aufgeblasen, aristokratisch, arriviert, analphabetisch, abgeklärt, asozial, absolutistisch banal, berechnend, bürgerlich, blauäugig, besitzergreifend, bobo-esk, blindwütig, barbarisch, beleidigend, besserwisserisch, beeinflussbar charakterlos cholerisch dumm, dreist, doppelmoralistisch, debil, durchschnittlich, defätistisch, denunziantisch, desinteressiert, dogmatisch egoistisch, elitär, echauffiert, eklektisch, engstirnig fadenscheinig feudalistisch falsch fad fromm, feige geschmacklos, gehässig, gutgläubig, gemein, gedankenlos, geschwätzig, gutmenschlich, grob, gewalttätig, größenwahnsinnig humorlos, habgierig herrschsüchtig, hetzerisch, herzlos, hinterwäldlerisch, hölzern, hochnäsig intolerant intrigant ignorant, indiskret, inhaltsleer jovial janusgesichtig, jähzornig konformistisch, kapitalistisch, karriereorientiert, kulturlos, konsumistisch, kurzsichtig, kleingeistig leblos, lamoyant, latent, lustlos, leutselig, lobbyistisch missgünstig, mutwillig, materialistisch, militant, manisch, manipulativ, mürrisch, machtgierig, meinungslos nutznießerisch, normal, nachtragend, neumodisch, neutral, nationalistisch, nervig, neidisch, negativ, nacheifernd, narzistisch oberflächlich, omnipräsent, opportunistisch, ordentlich plagiatorisch, profilneurotisch, prollig, patriotisch, profitgierig, p.c., primitiv, pseudointellektuell, pedantisch querulantisch, quälerisch, quasselig rassistisch, rechtschaffen, respektlos, rechtsgläubig, rücksichtslos, reaktionär spießig, schmeichlerisch, stur, stolz, skrupellos, selbstherrlich, schadenfroh, substanzlos, stutenbissig totalitär, taktlos, tierfeindlich, tussig, talentfrei überheblich, ungerecht, unsensibel, unauthentisch, untreu verantwortungslos, verräterisch, vorwurfsvoll, verharmlosend, versnobt, verbittert widerspruchslos, wehleidig, willensschwach, weinerlich xenoblastisch xenophobisch xanthippisch yuppiehaft young-professional yippieesk zweckorientiert, zänkisch, zynegetisch, zensorisch.
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ScheinSein
WAS GLAUBT IHR EIGENTLICH, WER IHR SEID?
Glaubt ernsthaft, ihr seid vorne in der Zeit,
dabei hat niemand, keiner von euch,
auch nur einen blassen Schimmer,
wie Gegen-den-Strom-Schwimmer
Sysyphus-gleich kämpfen – müssen! – gegen
Dummheit, Feigheit und Verlogenheit.
Zu weit sich aus dem Fenster lehnen,
die Anzugträger, Schreibtischattentäter, Kunstverräter,
Marketingstrategen, Banker und Kollegen
– Seelenfänger in zerstörter Flora,
Trittbrettfahrer, Dünnbrettbohrer.
Lobbyisten, schmierige Berufsopportunisten.
Medienfuzzis mit geladenen Lügenuzzis.
Dann diese Pseudo-Anarchisten:
Modepunks und Handy-Kommunisten,
„Max Stirner? Hä?! Wer iss’n das?
„Bakunin“?! Ha! Spielt bei den Toten Hosen Bass!“
Die Phrasendrescher, Nixkapierer.
Fassadenretouschierer, Aktienkalkulierer,
Vermögens-, Staats-, und Großverdiener,
die Quotenintellektuellen, Unprofessionellen –
Köter ohne Zähne, die lautstark bellen.
Und diese promigeilen „It-Girl“-Schlampen,
geklont für Hochglanzmagazine mit hohlem Lifestyle-Indoktrine,
im PelzKadaver, zugekokst, auf roten TeppichRampen –
wen interessiert’s! Und zeigt uns doch, woran wir wirklich kranken.
Wer hip sein will, muss eben leiden –
und sich in seid’ne DrittweltFummel kleiden?!
Während BananenRepublikaner,
scheinheilig wie die Franziskaner,
mit ihren kapitalgeleckten Hintern
in Monte Carlo überwintern.
Ihr skrupellosen Managment-Idioten!
Planet-der-Affen-Hiobsboten
der zerstörten Existenzen,
Parfait und Austern lassen sich kredenzen.
WÄHREND DIE ANDEREN,
Tag für Tag,
resignieren, hoffnungslos
– krepieren,
auf geschmolz’ner EisSchicht balancieren,
um nicht die MenschenWürde zu verlieren.
WAS DENKT IHR EIGENTLICH, WER IHR SEID?
Wir sagen: NEIN!
all die, die nicht – wie diese Bonzen –
mit Tunnelblick im MassenHypeStrom schwimmen.
Die – mit IHREN Bildern, Texten und Musik,
mit Idealen, Zielen, eigenen Ideen,
die hören, fühlen können, sehen,
die geradestehen können, gehen,
dem ECHTEN Leben niemals widerstehen,
die selbst auf ausgelaugten Böden,
in anonymen, menschentleerten Öden,
gemeinsam! …
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Pyrrhossieg
böser Blick von links
aus toten Köpfen
flieht das feiste Wort
kein Wohl, nur Wollen
über prüde Lippen
Beiwerk nur
im neidverderbtem FeindesLand
strömen Drohnen
aus der Kolonie der Unbegabten
Küche, Diele, Bad, Balkon
verkaufte Braut im hippen Stützkorsett der Dienste
lebst du noch oder siechst du schon?
allein in Massen durch die satten Täler
irren Motten ohne Licht
hinter Mauern warten die Beschenkten
auf den jüngsten Tag –
D-Day der empathischen Gewinner.
… ,
Und unter hohlen Bäumen der Bekenntnis
lachen Pyrrhossieger
noch ein allerletztes Mal.
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dialekti(s)ch
die laute Stille
der freie Wille
lachende Träne
sanfte Hyäne
schlaue Idiotin
elegante Chaotin
Schreiende
Schweigende
Befreiende
Seiende
schimpfende Galante
langsame Rasante
die Letzte unter den Ersten
leichteste Schwerste
naive Skeptizistin
demokratische Anarchistin
studierte Analphabetikerin
gläubige Häretikern
sprachlos Artikulierte
ignorierte Versierte
wütende Buddhistin
friedliche Aktivistin
die Einsame
Gemeinsame
missverstandene Versteherin
Buchstabenverdreherin
die mutige Scheue
polternde Reue
lautloses Bellen
lodernde Wellen
lustige Melancholikerin
nüchterne Alkoholikerin
Waldkind der Städte
radikal mit Etikette
bissige Nette
die Verzweifelte
Hoffende
vom Leben
Besoffene
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DamaskusTag
Sie sollten in Sack und Asche gehen,
die Erben Deutscher Christen
doch sehnen sie seit gestern, rechte Hand aufs Herz,
bis heute mit der rechten Hand vorm Mund
die SA Jesu Christi* inbrünstig herbei
während der Kelch an ihnen vorübergeht
Aber so steht’s doch nicht geschrieben
im Buch mit den sieben Siegeln!
Gibt’s der Herr den Seinen nicht gerecht im Schlaf?
Und doch sind sie wach, die Wölfe im Schafspelz,
zücken sie das zweischneidige Schwert im Kirchenkampf
und sammeln feurige Kohlen auf des Fremden Haupt
der gleichzeitig zum Sündenbock gemacht
im Land wo Milch und Honig fließen: ägyptische Finsternis
wo Mohren weiß gewaschen
und im Hemd gegessen
tanzen die Schuldigen um das goldene Kalb
Sag, wer schaut dem Volk aufs Maul?
Krethi und Plethi
blind ob dem Balken im eigenen Auge
suchen sie den Splitter im Fremden
für jämmerlichen Judaslohn
(das letzte Hemd hat keine Taschen )
Aber sie, die leisen Rufer in der Wüste
Schicken das Kamel durchs Nadelöhr
werden Sand am Meer der ertrunkenen Hiobsboten
sprechen das salomonische Urteil
bis jene den Staub von den Füßen schütteln
– Damaskustag im Auge des geernteten Sturms.
—
* Quelle: http://www.theologe.de/theologe4.htm#35
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b.ankr.ott
Feiertag im Niemandsland
beim Marathon im Rückwärtslaufen
verwirkt der Gierige den Preis
in makellosen Köpfen
trauert der Verstand
verroht
im Kern im
Fortschrittszauber
kunterbunter Tod
besiegt das stille Wesen
Helden im Exil der auferlegten Wahrheit
und am Haken hängt der dunkelrote Fetzen
vor dem Marmorbunker der Bankrotten
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An die Hoffnung
Ist es denn wirklich so schwer
mit allem eins zu sein
gemeinsam jenen spurenlosen Weg zu gehen
statt ohne Du und Wir im Blumenkrieg zu überleben
allein
im weiten Feld zu warten
auf den Tag
an dem die Erde nicht mehr bebt
was bitte ist daran so schwer
ein Wort so lang im Kopf herumzudrehen
bevor es achtsam aus gedacht
bescheiden durch den Mund gesiebt
zur Tat
zu unser aller Schicksal wird
es ist doch nicht so schwer
zu lernen was man wissen muss
nicht darf
um falsch Gewusstes zu entblößen
zu unterscheiden zwischen Lug und Trug
statt blind zu glauben
was die anderen frei erfunden gegen Geld
vielleicht
es ist nicht immer leicht
ein Mensch zu sein an Orten ohne Menschlichkeit
in Ungehorsam aufzustehen
wenn manche auf die Straße gehen
zu rennen durch die Wand
aus rohem Unverstand
oder
durch fremde Augen
ohne Angst zu sehen
das andere Leben als einen Teil des Ganzen zu verstehen
zu dem auch Du und Ich gehören
ihr Atmenden im Vakuumsystem!
warum den Tag nicht vor dem Abend loben
statt sich im Jetzt vor Gleich zu fürchten
warum nicht den Geburtstag der Sekunde feiern
in der das Destillat aus Jahren wohnt
warum nicht geben ohne zu bekommen
warum nicht anderen tun was man sich selbst am Liebsten tut
es ist nicht schwer
Althergedachtes neu zu denken
– ein Flügelschlag!
der Anfang anders endet
das unbeschrieben Blatt sich wendet
am Tag
an dem die erde wieder lebt.
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